Satanistischer Feste- und Feiertagskalender

12. Februar 2011
In der satanistischen Ritual- und Magiepraxis kommen bestimmten Feiertagen mit
ihren Festen eine besondere Bedeutung zu. Es fällt in diesem Zusammenhang auf,
daß satanistische Feste sowohl auf die Traditionen christlicher Feste, Zeiten und
Gedenktage Bezug nehmen als auch auf Volksbräuche und angeblichen keltischen
Überlieferungen. Dabei kommt es häufig zur Verhöhnung christlicher Festinhalte.
Der Jahreszeitenkalender beginnt am 31. Oktober/1. November (Samhain) auch
Hexenneujahr genannt. Dabei ist nicht zu übersehen, daß der Kalender in allen
Okkult-Ideologien mit der Reifezeit/Fruchtbarkeit korrespondiert. In keltischen
Vorstellungen spielten die Nächte eine wesentliche Rolle in der Zeiteinteilung, ähnlich
wie in Israel, wo der Tag mit dem Sonnenuntergang endet und der „Vorabend“
zum nächsten Tag gezogen wird.
Für den satanistischen Kalender59 sind die Vorabende und Nächte deshalb von besonderer
Bedeutung, weil es sich meist um „dunkle“, nur nächtens zu feiernde und der
„Finsternis“ geweihte Rituale handelt. Da sie „zwischen den Tagen“ stattfinden ist die
Datierung oftmals mit einer gewissen Toleranz zu akzeptieren. Weitere Ritualzeiten
beziehen sich auf die Geburtstage der Mitglieder. Satanismuspraktizierende benutzen
diese Zeiten, um die Geburtstaghabenden in Ritualen zu mißbrauchen. Daneben
kommt der Zeit des Vollmondes für Ritualopferungen oder sexuellen Orgien eine
besondere Bedeutung zu. Nun darf man allerdings nicht der irrigen Vorstellung
anheimfallen, daß in allen satanistischen Kreisen jeder der im Kalender aufgeführten
Feiertage und Feste eine wesentliche Rolle spielen würde. Auch ist zum Glück nicht
sicher gestellt, daß die Rituale, wie in der Theorie beschrieben, letztendlich auch so in
der Praxis durchgeführt werden. Der Kalender soll deshalb eine Hilfe darstellen, um
Verhaltensweisen von vielleicht involvierten Teilnehmern und (symbolhafte) Auffälligkeiten
bei bestimmten Ritualorten besser einordnen zu können. Satanistische
Bezeichnungen, Interpretationen und Rituale sind kursiv gedruckt.
1. Januar: Neujahrsfest (Oktavtag von Weihnachten: Beschneidung und
Namengebung Jesu).
Lichtfest.
Die Neujahrsnacht birgt nach dem Volksglauben schlimme Gefahren in sich, es ist
Geisterzeit. Häuser werden zum Schutz besonders durchräuchert. Fruchtbarkeitsriten
wurden ausgeführt. Es heißt: Wie der Neujahrstag, so das ganze Jahr.
Satanistischer Feste- und Feiertagskalender 93
59 Sh. Gabriele Lademann-Priemer, .Warum faszinieren Sekten?. Claudius-Kontur, München 1998
7. Januar: Winebaldstag (?)
Blutfest
Opfer von Tieren und Menschen, von Mädchen zwischen 7 und 17 Jahren. Suche nach
menschlichen und tierischen Opfern, um sie zu verstümmeln.
Es ist nicht festzustellen, woher die Angabe „St. Winebald“ stammt. (Für den 1.7. ist
St. Valentin von Passau und in der alt-irischen Kirche St. Brannoc belegt, in dessen
Umfeld Schweine als Weisheitsträger gelten)
17. Januar: Satanisches Fest
Oraler und vaginaler Sex
Eigentlich: St. Antonius, Mönchsvater in Oberägypten, Kämpfer gegen dämonische
Versuchungen, Patron der am „Antoniusfieber“ Erkrankten, der unheilbaren und
zum Wahnsinn führenden Krankheit, die vom Mutterkornpilz verursacht wird.
20. Januar: Vorabend von St. Agnes
Hexenfest
Praktizieren von Wahrsagerei
Die heilige Agnes, eine der beliebtesten Heiligen in Deutschland, deren Keuschheit
nach der Legende durch ihren Bräutigam, Christus selbst geschützt wurde, starb als
Märtyrerin durch das Schwert. Sie galt als Vorbild für christliche Jungfrauen, Patronin
der Kinder. Mädchen glaubten, in der Nacht zum „Agnestag“ ihren künftigen
Gatten zu erblicken. – Neujahrswünsche kommen bis zum „Agnestag“ rechtzeitig!
20.–27. Januar: Zeit der Opfervorbereitung
Zeit vor Februar: Imbolc
Zeit, Menschen zu kidnappen, sie einzusperren und zeremoniell auf das Opfer vorzubereiten.
25. Januar: Großer Gipfel – Höhepunkt
Oraler und vaginaler Sex. Fünf Wochen und einen Tag nach Winterbeginn: Sexorgien,
Opfern von Frauen und Kindern.
Bekehrung des heiligen Apostel Paulus (Oktavtag des gallikanischen Cathedra-
Petri-Festes).
2. Februar: Mariæ Lichtmeß
Hexenfest
Tierische und menschliche Opfer werden gebracht, sexuelle Riten praktiziert, sexueller Verkehr
mit Mädchen von 7–17 Jahren sowie mit Tieren.
Begrüßung des Frühlings auf der Nordhalbkugel der Erde. Lichtmeß ist angeblich
für das Wetter der kommenden Zeit und somit für die Fruchtbarkeit der Felder entscheidend.
In der Messe zur Darstellung Jesu im Tempel werden Kerzen gesegnet,
denen Schutzkräfte zugeschrieben wurden; sie sollen bei Gewitter angezündet werden.
Das Haus wird vor Behexung geschützt. An Lichtmeß geborene Kinder holt die
heilige Maria nach dem Volksglauben bald wieder aus der Welt. Vorchristlich ist die
„Umwandlung der Göttin von der Mutter zur Jungfrau.“
94 Satanismus
25. Februar: St. Walburgistag
Blutmesse
Opferung von Tieren
Der 25. Februar wird als Todestag der heiligen Walburga gefeiert, die mit Bonifatius
aus England auf den Kontinent kam. Sie gilt als Patronin der Bauern und Landwirte,
wurde bei Hundebissen, Tollwut und Husten angerufen.
1. März: St. Eichardt (?)
Blutmesse
Trinken von Menschen- oder Tierblut zur Krafterlangung und Huldigung der Dämonen.
21. März: Frühlingsäquinoktikum, Frühjahrsanfang
Großes Fruchtbarkeitsfest
Sexueller Verkehr aller, ungeachtet Alter und Geschlecht. Opferung von Tieren und Menschen.
24. März: Fest des Tieres
Sechzehnjährige Mädchen werden in einer Hochzeitszeremonie die Braut Satans
Der 24. März ist der Vorabend zum Fest der Verkündigung der Geburt des Herrn
(alter Name: Mariæ Verkündigung), neun Monate vor Weihnachten.
Der April spielt im „Festtagskalender“ eine besondere Rolle, nicht nur, weil die
„Hochfeste“ der Christenheit, sondern als Äquivalent dazu auch wichtige Feiern
und Rituale im Satanismus in diesem Zeitraum fallen. Die Datierung der Heiligen
Woche, also Karwoche und Ostern ist abhängig vom ersten Frühlingsvollmond (der
Ostersonntag kann frühestens am 22. März, spätestens am 25. April liegen). In der
Tradition der lutherischen Kirchen kommt dem Osterfest als Vierzeitenfest zum
Frühlingsanfang seine Bedeutung zu. Satanistische Vorstellungen nehmen die Tradition
des Vierzeitenfestes auf:
Unheiliger Donnerstag
Karfreitag (Verspottung des Todes Christi, tierische und weibliche Opfer)
Karsonnabend (Vorabend des Osterfestes – menschliche und tierische Opfer) und
Ostersonntag – „unheiliger Sonntag“ (menschliche und tierische Opfer, auch Kinderopfer
– es folgt ein dreitägiges Fasten und Singen) Fasten nach Ostern bedeutet Verneinung der
Auferstehung Christi.
Christlich ist das Fasten von Aschermittwoch bis Karsamstag, also vor Ostern.
19.–26. April: Vorbereitung auf das Große Opfer
Kidnapping und zeremonielle Vorbereitung der Opfer.
24. April: Vorabend des Tages des Evangelisten Markus (25. April: Fünf
Wochen und ein Tag nach dem Frühjahrsäquinoktikum).
Sammlung von Kräutern und betäubende Pflanzen
Der „Markustag“ hatte besondere Bedeutung für die Landwirtschaft; an ihm waren
die Litaniæ maiores – der ältere Bittgang – zu halten, mit Litanei und Bittamt. In der
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Litaniæ maiores, eine von Papst Gregor d. Gr. neubelebte römische Flurprozession,
ging es um die Bitte um fruchtbaren Regen. Er wird daher zu den „Los- und Wettertagen“
gezählt. Man fürchtete Schaden durch Dämonen in der Nacht zum „Markustag“.
26.–30. April: Das Große Opfer
Zeit vor Beltaine, Sommerbeginn (altirisch)
30. April: Walburgisnacht (auch Walpurgisnacht)
Satans Geburtstag – einer der wichtigsten Feiertage im satanistischen Kalender. Mädchen
zwischen 1 und 25 Jahren können geopfert werden. In der Harzregion wird die große Hexennacht
noch heute als touristische Attraktion gepflegt.
In der Walburgisnacht regen sich nach dem Volksglauben die Geister und allerlei
Zauber wirk sich aus. (In Würzburg, so sagt man, fährt der Teufel in einer prächtigen
Kutsche durch die Stadt, unterirdische Glocken läuten; die Saale fordert ihre
Opfer.) Der 1. Mai und die Nacht davor sind den Hexen preisgegeben, Haus und Hof
mußten durch Schutzmittel gesichert werden. Jedoch: wenn es in der Walburgisnacht
regnet, gibt es ein gutes Jahr. Wer mit einem körperlichen Schaden vor 11 Uhr
an einen Kreuzweg geht, lasse den Schaden dort und die Hexen nehmen ihn mit
zum Brocken (anderorts ist der Blocksberg der Hexenberg).
1. Mai: Tag der heiligen Walburga, Walpurgis
(Datum ihrer Heiligsprechung)
Beltane (Beltene): Beginn des Sommerhalbjahres (altirisch)
Feuerfest, „druidisches“ Feuerritual, Einleitung (?) des Hexensabbats
Schon die Druiden trieben Beschwörungen zum Schutz des Viehs vor Krankheit. Die
Nacht vom 30. April zum 1. Mai und der 1. Mai sind eine Mischung aus Gut und
Böse, Nahtstelle zwischen den Jahreszeiten. An dieser Nahtstelle gibt es Liebesorakel
und Orakel über den Tod. Die Elfenwesen ziehen wieder aus ihrer Welt in die
irdische Natur ein (Entsprechung zum 1. November).
Ende Mai–Anfang Juni: Fronleichnam (Hochfest des Leibes und Blutes Christi) am
Donnerstag nach dem Dreifaltigkeitssonntag (= Sonntag nach Pfingsten. Also
abhängig vom Osterdatum, da Pfingsten der 50. Tag der Osterzeit ist).
Verspottung des Leibes und Blutes Christi (Umkehrung des Festinhaltes).
21. Juni: Sommersonnenwende, Sommeranfang
Allgemeiner Festtag, sexueller Verkehr aller, auch Sodomie; tierische und menschliche Opfer.
24. Juni: Fest der Geburt Johannes des Täufers (Tradition in der
lutherischen Kirche: Vierzeitenfest zum Sommeranfang)
Sommerfest – die Sonne wird angerufen, Tag der Zauberer und Feuerfest.
Die natürliche Sonne hat ihren höchsten Stand erreicht und nimmt von nun an ab,
der Blick richtet sich auf Christus, die himmlische Sonne, deren Vorläufer Johannes
ist. Johannisfeuer sind vor allem in Skandinavien verbreitet.
96 Satanismus
1. Juli: Satans Festnacht
Sexuelle Vereinigung von „Satan“ und seinen Anhängerinnen. Mißbrauch minderjähriger
Mädchen, besonders von Jungfrauen. Sammeln von Kräutern. Möglicher Bezugspunkt:
2. Juli: Fest der Heimsuchung Mariæ
10. Juli: „Unheiliger Tag“ des Palladium
Lesen alter satanistischer Ritualbücher
(Palladium: Heiligtum, heiliges Bild; ursprünglich himmlisches Bild – Kultbild der
Pallas Athene)
20. – 27. Juli: Vorbereitung des Großopfers
Kidnapping und zeremonielle Vorbereitung
Zeit vor Lammas (Erntezeit)
25. Juli: Apostel Jakobus
Satanischer Feiertag, Vorabend des Opferfestes
St. Jakob wird als Apostel und Märtyrer verehrt sowie als Pilger (Legende von der
wunderbaren Reise seines Sarges nach Compostela und seiner damit verbundenen
Erscheinung als Maurenbekämpfer in Spanien). Er wird angerufen für das Gedeihen
der Feldfrüchte. – Beginn der Heuernte.
26. Juli: Fünf Wochen und ein Tag nach der Sommersonnenwende. Oraler
und vaginaler Verkehr. Opferung von Frauen und Kindern.
1. August: Lammas (Beginn der Erntezeit – altirisch)
Tierische und menschliche Opfer
Lammas markiert die Wende vom Sommer zum Herbst. „Lammas“ vermutlich
abgeleitet von „loaf mass“, Laibmesse als Fest des frischen Brotes. Eine andere Ableitung
bezog sich auf „Lugnasad“ und dem keltischen Gott Lug.
3. August: Satanisches Fest
Mißbrauch von Mädchen zwischen 1 und 17 Jahren. (Wahrscheinlich besteht ein Bezug zum
1. August.)
24. August: Apostel Bartholomäus
Kräutersammeln und Fest mit Feuerwerk
Bartholomäus soll in Indien und Armenien das Evangelium verkündet haben, dort
habe er den Märtyrertod durch Schinden und Enthauptung erlitten. Er gilt als Helfer
in der Krankheit.
7. September: Satans Hochzeit
Opferung und Verstümmelung von Mädchen unter 21 Jahren
Satanistischer Feste- und Feiertagskalender 97
20. September: „Mitternachtsmesse“
Verstümmelung von Mädchen unter 21 Jahren
(Vorabend des Herbstäquinoktikum und des Tages des Apostel und Evangelisten
Matthäus)
21. September: Herbstäquinoktikum (und des Tages des Apostel und
Evangelisten Matthäus)
Sexueller Verkehr aller, tierische und menschliche Opfer
Bemerkenswerterweise enthält der satanistische Kalender keinen Hinweis auf den
29. September, das Fest des Erzengel Michael und aller Engel. (Tradition in der lutherischen
Kirche: Vierzeitenfest zum Herbstanfang.)
22. – 29. Oktober: Vorbereitung des Großopfers
Kidnapping und zeremonielle Vorbereitung
Zeit vor Samhain (altirisch – sh. 1. November)
26. Oktober: Fünf Wochen und ein Tag nach dem Herbstäquinoktikum
Oraler und vaginaler Verkehr, Opferung von Frauen und Kindern
29. Oktober: „Heiliger Abend“ (Blutfest)
Sexueller Verkehr aller
30. Oktober: Vorabend von Halloween
Alle heiligen Säfte
31. Oktober: Halloween
Blut- und Sexualrituale, sexuelle Vereinigung von „Satan“, „Dämonen“ und Mitgliedern.
Tierische und menschliche Opfer.
Halloween wird im Volksbrauch mit Vermummung, evtl. mit der Darstellung von
Toten gefeiert. Im Volksbrauch werden Tote bewirtet. Es geht um die Auseinandersetzung
mit den Mächten des Chaos. Fruchtbarkeit und Leben tragen jedoch den
Sieg davon.
1. November: Samhain-Jahresbeginn (Beginn der Zeit der Finsternis, (altirisch).
Die Nacht vorher ist gleichsam zeitlos, die Trennung von Mensch und
„Anderswelt“ ist aufgehoben. Die Gestalten der „Anderswelt“ drängen hervor, Helden
sterben am Samhain. Die Finsternis kommt. Die Elfenwesen ziehen sich am
1. November aus dieser Welt in die „Anderswelt“ zurück (Entsprechung zum 1.
Mai).
1. und 2. November: Feier des Todes
Opferung von Menschen
Liturgisch ist der 1. November „Allerheiligen“, Gedenktag der Gemeinschaft der
Heiligen aller Zeiten, der 2. November „Allerseelen“, Gedenktag der Verstorbenen.
98 Satanismus
4. November: Satanisches Fest
Mißbrauch von Mädchen zwischen 1 und 17 Jahren. (Wahrscheinlich besteht ein Bezug zum
1. Und 2. November.)
21. Dezember: Apostel Thomas, Wintersonnenwende
Feuerwerk, tierische und menschliche Opfer
Der kürzeste Tag des Jahres galt als geeignet zur Erforschung der Zukunft, er galt
ferner als Unglückstag, da an ihm Luzifer aus dem Himmel gestoßen worden sein
soll. Man könne sich an diesem Tag dem Teufel verschreiben, die „wilde Jagd“ gehe
um. Zum Schutz wurden Haus und Stall ausgeräuchert, daher die Bezeichnung
„Rauhnacht“.
24. Dezember: Vorabend des Christfestes
Dämonischer Abend. Trauerabend wegen der in dieser Nacht gefeierten Geburt Christi.
Sexueller Verkehr aller, tierische und menschliche Opfer.
(Tradition in der lutherischen Kirche: Christfest als Vierzeitenfest zum Winteranfang.)
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